Ich bin Jahrgang 1961, also ein Babyboomer und ich bin stolz darauf. Pferde und Hunde begleiten mich von Kindesbeinen an. Würde ich mich selbst beschreiben müssen, würde ich sagen ein Wildfang, kaum zu bändigen, hartnäckig, lösungsorientiert, ein Mensch der dazu erzogen wurde seinen Weg alleine zu gehen, furchtlos, risikobereit, extrovertiert, eher bunt … nie nur schwarz-weiß, absolut solidarisch, strukturiert denkend, leidenschaftlich, romantisch

Ich habe 5 Kinder auf die Welt gebracht. 4 Mädchen und ein Bub. Eine Tochter empfindet mich toxisch, irgendwie höre ich da ihren Vater heraus; meine Jüngste meint ich wäre peinlich, naja ist man nicht immer etwas peinlich für den Nachwuchs? Bei ihr wurde es jedoch chronisch, inzwischen 25 Jahre jung, bekomme ich sie nur zu hören und zu sehen, wenn es ihren Interessen nutzt. Meine Älteste konnte mich vom 1. Atemzug nicht leiden; sie nahm nicht mal Nahrung von mir an. Inzwischen ist sie 45 und ihre Abneigung meiner Person gegenüber ist geblieben …. bleibt rechnerisch nur mein Sohn. Für den bin ich die beste Mama der Welt, damit kann ich arbeiten und glücklich bin ich damit auch. 3 meiner Töchter haben mich mit Enkelkinder beglückt. 4 von den 5 kenne ich gar nicht. Heißt ich spare jedes Jahr viel Geld, weil Geschenke zu Weihnachten, Ostern und Geburtstage kann ich mir sparen.

Ich weiß, manche werden jetzt sagen: „Was ist da denn los?“ und ja es wirft nicht gerade ein gutes Licht auf mich, aber die Familie kann man sich nicht aussuchen und die Väter meiner Kinder haben viel dazu beigetragen, um diesen aktuellen Zustand zu schaffen. Lange Jahre, ja sogar Jahrzehnte habe ich mich dagegen aufgelehnt und versucht den Kindern mit der Wahrheit bei zu kommen … wie ich heute weiß, war es verlorene Lebenszeit, aber so muss ich mir zumindest nicht selbst vorwerfen, es nicht versucht zu haben.

Ich bin in meinem Leben vielen sehr bösen Menschen begegnet, beginnend mit meiner Mutter, aber ich kann trotzdem nicht sagen, dass ich deshalb frustriert bin. Man kann andere Menschen nicht ändern, man kann aber seinen eigenen Umgang mit diesen Menschen ändern und genau das habe ich getan. Über die Jahre hinweg habe ich mich von Menschen, die mir nicht gut tun, distanziert. Zwar habe ich keine Familie, aber ich habe Menschen in meinem näheren Umfeld, die mich wirklich mögen und bei denen ich willkommen bin. Dafür bin ich dankbar! Ich pflege meine Freundschaften. Ganz vorneweg meinen Best-Buddy Sebastian und meinen Dad. In deren Herzen bin ich fest verankert!

Ich hätte gerne so eine richtige Freundin. Viola könnte das werden, denke ich.

Ich wäre auch schrecklich gerne im Leben mal Patentante geworden oder Trauzeugin, aber scheinbar stand mein Charakter diesen Aufgaben wohl im Wege.

Ich habe mich immer über meine Arbeit und mein Äußeres definiert. So war in den letzten 50 Jahren wohl wenig Platz für Privates. Sehr spät, aber dennoch gefunden habe ich mein Traummann, Janni. Er hat die schönste Hüfte auf dieser Welt. Er wird immer mein Traummann bleiben, jedoch sind wir seit Jahren getrennt, aber immer noch in Freundschaft verbunden, zumindest von meiner Seite aus.

Spätestens jetzt wird klar, warum Pferde und Hunde bei mir immer eine größere Rolle gespielt haben, als Menschen.

Im Mai 2024 wurde ich in den ehrenamtlichen Dienst Berlin-Kreuzberg berufen. Mein Fachgebiet ist die Pflegeversicherung, Pflegegeld-Leistungen und alle damit verbundenen Tätigkeiten. Ich betreue aktuell 56 Senioren, die einen Pflegegrad haben und zu Leistungen über die Pflegeversicherung berechtigt sind.

Ansonsten liebe ich Camping und das schon sehr lange. Vom 10,5 m Wohnwagen, über 2 Klappzeltanhänger, einem Bulli habe ich mich konstant über die Jahre hinweg verkleinert. Man glaubt gar nicht wie wenig man braucht, um eine tolle Reisezeit zu haben. Mein Sehnsuchtsland ist Südtirol und genau dahin werde ich 2025 fahren. Meine Reiseroute steht. 4136 km werde ich fahren müssen, um am Ende wieder in mein heißgeliebtes Berlin zurückzukehren. In meinem Blog könnt ihr darüber mehr erfahren, denn zuvor stehen noch reichlich Vorkehrungen an.

Ach jetzt hätte ich es fast vergessen! Ich bin seit 2014 chronisch krank, habe den Pflegegrad 3 einen Behindertenausweis mit dem Buchstaben G, aG und B und 80%. Chronisch krank zu sein ist echt blöd, vor allem, wenn man so ein Aktivmensch ist, wie ich es bin, aber mein Kopf und meine Hunde halten mich in Bewegung. Rollstuhl hin oder her, ich werde auch die nächsten Jahre versuchen in Bewegung zu bleiben, zumindest habe ich dieses Vorhaben meinem Freund Sebastian versprochen und Versprechen muss man halten!